Wie sich Haltung und Psyche beeinflussen

Innere und äußere Haltung beeinflussen sich gegenseitig, Emotionen

Körper und Seele gehören zusammen

Eigentlich ist den meisten Menschen intuitiv klar, dass man Körper und Psyche niemals getrennt beobachten kann: Schließlich spürt man es ja am eigenen Leib, dass das Herz bei Aufregung plötzlich schneller schlägt. Umgekehrt geht das natürlich genauso: Mit Kopfschmerzen ist meistens auch die Laune im Keller.

Deshalb sollte es auch wenig überraschend sein, dass Gefühle durch den Körper nicht nur ausgedrückt, sondern auch beeinflusst werden. Trotzdem wird häufig unterschätzt, wie groß der Einfluss des Körpers auf unser psychisches Wohlbefinden ist.

Warum eine aufrechte Haltung für die Psyche so wichtig ist

Eine aufrechte Haltung wirkt selbstbewusst, gut gelaunt, offen und energiereich. Und das hat auch einen Grund: Tatsächlich verbessert eine gute Haltung die Sauerstoffaufnahme, versorgt somit die Zellen mit Energie und vertreibt die Müdigkeit. Auch die Stimmung wird aufgehellt. Im Gegensatz dazu beeinflusst eine zusammengesunkene und gekrümmte Körperhaltung die Psyche negativ.

Die Krux: Häufig wird eine schlechte Haltung auch durch psychisches Unwohlsein, Sorgen und Stress überhaupt erst ausgelöst. Somit ist es einfach, in eine Art Teufelskreis zu geraten: Wir sind unglücklich und nehmen eine dementsprechende Haltung ein, was in Folge unsere Stimmung wieder drückt, und so weiter, und so fort. Es gilt, diese Spirale zu unterbrechen – aber wie?  

Der Körper als Bühne unserer Gefühle

Oft löst Stress Haltungsprobleme erst aus, oder verstärkt sie. In manchen Situationen – zum Beispiel bei Leistungsdruck in der Arbeit oder bei familiären Angelegenheiten – werden Überlebensstrategien in Gang gesetzt, die helfen sollen, mit diesen Belastungen umzugehen. Kurzfristig kann man diese angestaute Spannung oft durch Sport, Hobbys und Entspannungsverfahren abbauen. Wenn allerdings ein unbewältigter Dauerstress zum Normalzustand wird, macht sich diese Anspannung auch im Körper bemerkbar. Beispielsweise durch Muskelverspannungen, die wiederum Rückenschmerzen und Fehlhaltungen auslösen. Allgemein nennt man Beschwerden, die nicht auf körperliche, sondern psychische Ursachen zurückzuführen sind „psychosomatische Erkrankungen”. Dieser Begriff setzt sich aus den Wörtern Psyche (=Seele) und Soma (=Körper) zusammen. Es geht also um das Wechselspiel zwischen körperlichen und seelischen Vorgängen.

Auch für Betroffene einer Depression spielt diese Thematik eine große Rolle. Die psychische Erkrankung äußert sich auch oft in einer zusammengesunkenen, gebeugten und angespannten Haltung, die besonders den Halswirbelsäulenbereich belastet. In Studien konnte man unter anderem nachweisen, dass sich auch bei depressiven Patienten die Stimmung besserte, wenn die Haltung korrigiert wurde. Diese Erkenntnis kann auch in der Therapie angewendet werden.

Wie kann ich mein psychisches und körperliches Wohlbefinden verbessern?

  •          Stressbewältigungsmethoden anwenden: zum Beispiel Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung oder Atemtechniken
  •           genügend Schlaf
  •           Bewegung und Sport: Wichtig für Körper und Seele!
  •           an eine aufrechte Haltung denken
  •           sich bezüglich richtiger Kräftigungsübungen beraten lassen, beispielsweise bei einem Haltungscoaching
  •          Lockerungsübungen in den Alltag integrieren
  •           bei Schmerzen einen Arzt aufsuchen
  •           Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, falls herkömmliche Maßnahmen scheitern!

Für besonders Interessierte:

Das Wechselspiel von Körper und Psyche:

https://www.lzg-rlp.de/de/event/der-k%C3%B6rper-als-spiegel-der-seele-psychosomatische-erkrankungen-erkennen.html

Beiträge über Körperhaltung bei Angst und depressiven Symptomen:

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/ratgeber-archiv/meldungen/article/angst-und-depressive-symptome-koennen-anhaltende-rueckenschmerzen-verursachen/

https://www.praxis-wallbach.de/aktuelles/gesundheit-medizin/artikel/16434.html

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